Was ist ein Baby Blues?

Mother with baby in bassinet

Fühlt sich eine Mutter in der ersten Woche nach der Geburt ihres Kindes niedergeschlagen und weinerlich, ist meist der sogenannte Baby Blues die Ursache. Im Normalfall klingt diese Phase innerhalb weniger Tage ab. Dieser Artikel gibt Auskunft, was ein Baby Blues ist, welche Symptome mit ihm einhergehen, welche Ursachen verantwortlich sind und was man gegen das Stimmungstief tun kann.

Baby Blues – Definition

Der Baby Blues ist ein vorübergehendes Stimmungstief nach der Geburt. Umgangssprachlich wird er auch als „Heultage“ bezeichnet. Betroffene Mütter brechen ohne ersichtlichen Grund in Tränen aus, neigen zu Stimmungsschwankungen und fühlen sich traurig, müde und erschöpft. Der Baby Blues kann wenige Tage nach der Geburt auftreten. Die Symptome verschwinden in der Regel nach ein paar Tagen von allein.

Die Ursachen von Baby Blues

Man geht nach derzeitigem Wissensstand davon aus, dass ein starker Hormonabfall nach der Geburt für die Entstehung des Baby Blues verantwortlich ist. Der Östrogen- und Progesteronspiegel ist während einer Schwangerschaft besonders hoch und fällt nach der Geburt rapide ab. Östrogen wirkt im Gehirn Depressionen und Psychosen entgegen und stabilisiert die Stimmung. Progesteron ist für seine beruhigende, entspannende und angstlösende Wirkung bekannt. Fällt der Schutz beider Hormone weg, kann es zu Baby Blues kommen.

Schlafmangel, das überwältigende Erlebnis der Geburt und die radikale Umstellung der Lebenssituation können ebenfalls für das Wechselbad der Gefühle verantwortlich sein. Dies ist beispielsweise auch der Fall, wenn die Geburt nicht so stattfindet, wie es von der Mutter geplant war. Psychosoziale Faktoren wie der Familienstand oder die Lebenssituation können ebenfalls Einfluss haben.

Baby Blues – Symptome

Neben einer erhöhten Empfindlichkeit und Energielosigkeit können weitere Symptome wie Weinerlichkeit, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Gefühle von Verwirrtheit und Sorgen um das Baby und die Zukunft auftreten.

Wie sieht eine Behandlung gegen Baby Blues aus

Da die Symptome meist innerhalb weniger Tage abklingen, muss der Baby Blues nicht behandelt werden. Es ist jedoch hilfreich, wenn die betroffene Mutter in dieser Zeit eine Bezugsperson hat, mit der sie offen über ihre Gefühle sprechen kann und die sie bestenfalls bei der Babypflege unterstützt. Ablenkung durch Spaziergänge, Ruhe und Verständnis vom Partner sind ebenfalls hilfreich. Eine Umarmung und tröstende Worte können kleine Wunder bewirken.

Um eine enge Bindung zum Kind aufzubauen, raten Ärzte dazu, dass die Mutter in dieser Zeit viel mit ihrem Baby zusammen sein sollte. Insbesondere Hautkontakt ist wichtig. So können die schönen Erfahrungen die negativen Emotionen verdrängen.

Klingen die Symptome innerhalb zwei Wochen nicht ab, könnte sich eine Wochenbettdepression oder eine postpartale Psychose entwickeln. Hierbei handelt es sich um ernstzunehmende Erkrankungen. Bleiben die Stimmungsschwankungen längere Zeit bestehen oder verschlimmern sich, sollte die betroffene Mutter einen Arzt aufsuchen.